Wann und warum führte die katholische Kirche den Ablasshandel ein?

Antwort

Der Ablasshandel entwickelte sich im Mittelalter, insbesondere ab dem 12. Jahrhundert. Ursprünglich war der Ablass ein kirchlicher Nachlass zeitlicher Sündenstrafen, der Gläubigen nach Beichte und Reue gewährt wurde. Die Idee dahinter war, dass die Kirche aus dem „Schatz der Verdienste“ Christi und der Heiligen Sündenstrafen erlassen konnte. Im Laufe der Zeit, besonders ab dem 13. und 14. Jahrhundert, begann die Kirche, Ablässe auch gegen Geldspenden zu gewähren. Der eigentliche „Ablasshandel“ entstand, als die Kirche diese Praxis systematisch nutzte, um Einnahmen zu erzielen, etwa für den Bau von Kirchen (wie dem Petersdom in Rom) oder zur Finanzierung von Kreuzzügen. Der Höhepunkt des Ablasshandels lag im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Die Praxis wurde zunehmend kritisiert, da sie als Missbrauch und als Verfälschung der ursprünglichen Lehre angesehen wurde. Dies war einer der Hauptauslöser für die Reformation, die Martin Luther 1517 mit seinen 95 Thesen einleitete. Zusammengefasst: - **Eingeführt:** Ablässe ab dem 12. Jahrhundert, systematischer Ablasshandel ab dem 13./14. Jahrhundert. - **Warum:** Ursprünglich zur geistlichen Unterstützung der Gläubigen, später zur Finanzierung kirchlicher Projekte und Unternehmungen. Weitere Informationen findest du z.B. auf [katholisch.de](https://www.katholisch.de/artikel/12238-der-ablasshandel).

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